Zoll veröffentlicht Jahresstatistik 2023
Berlin, 3. Mai 2024: Der Bundesminister der Finanzen, Christian Lindner, stellte heute auf der Jahrespressekonferenz des Zolls in Frankfurt die Zollstatistik für das Jahr 2023 vor. Im vergangenen Jahr wurden demnach bei über 20.000 Aufgriffen mehr als 3,3 Millionen Fälschungen im Wert von ca. 200 Millionen Euro beschlagnahmt. Sehr viele Aufgriffe betrafen wieder Kleinsendungen im Postverkehr.
„Die Zollbeamten leisten mit ihrem täglichen Einsatz hervorragende und unverzichtbare Unterstützung im Kampf gegen Produkt- und Markenpiraterie“, kommentiert Volker Bartels, Vorsitzender des APM, „Für einen effektiven Schutz geistigen Eigentums sind jedoch weitere Maßnahmen notwendig.“
Denn allein für die europäische Bekleidungsindustrie, so eine aktuelle Studie des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO), summieren sich die Schäden aufgrund von illegalen Nachahmungen auf etwa 12 Milliarden Euro pro Jahr. Das entspricht Einbußen von über 5 Prozent der Umsätze und in der Folge auch zum Verlust von ca. 160.000 Arbeitsplätzen.
Wie zusätzliche Maßnahmen aussehen könnten, hat die Europäische Kommission erst kürzlich in ihrer sogenannten „Toolbox against Counterfeiting“ skizziert. Dieses Maßnahmenpaket sieht unter anderem eine verstärkte Zusammenarbeit und einen besseren Informationsaustausch zwischen den beteiligten Stellen vor. Allerdings handelt es sich dabei nur um Empfehlungen.
„Wichtig wird sein, welche der Empfehlungen der Kommission tatsächlich in die tägliche Praxis überführt werden“, so Bartels, „Grundsätzlich sollten Pakete zudem nicht nur an der Grenze durch Zollbeamte überprüft werden. Gerade die besonders verlockenden Angebote sollte man als Verbraucher immer kritisch hinterfragen und bei einem schlechten Bauchgefühl lieber nicht kaufen.“
Fast 17 Prozent der europäischen Verbraucher gaben bei einer Befragung des EUIPO an, in den letzten 12 Monaten mindestens einmal versehentlich eine Fälschung gekauft zu haben, beinahe 44 Prozent waren sich unsicher.
„Obwohl eine große Mehrheit der Verbraucher die negativen Auswirkungen auf unsere Wirtschaft, Arbeitsplätze und die Umwelt und auch die Risiken für die eigene Sicherheit und Gesundheit kennt, ist dieses Bewusstsein gerade bei jungen Menschen weniger ausgeprägt“, weiß Bartels.
Zusammen mit anderen Beteiligten versucht der APM daher mit einer neuen Kampagne gerade Jugendliche weiter zu sensibilisieren: echt-fake.de und auf Instagram – echt.fake.offiziell.
Über den APM
Der Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V. (APM) setzt sich seit 1997 als branchenübergreifender Verband für den Schutz geistigen Eigentums ein. Der APM ist eine Gemeinschaftsinitiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und des Markenverbandes. Im APM engagieren sich namhafte Unternehmen aus verschiedenen Branchen für ein Umfeld, in dem sich innovative Tätigkeit entfalten und auf einen effektiven Schutz bauen kann.
Ihr Kontakt für die Presse:
Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V.
Gertraudenstraße 20
10178 Berlin
Tel.: +49 (0) 30/206 790 74
Fax: +49 (0) 30/206 790 72
E-Mail: info@apm.net