Vorsicht! Fälschungen gefährden Ihre Gesundheit und Sicherheit!

Berlin, 17. März 2022: Der Weltverbrauchertag am 15. März ist einer dieser Tage, die oft unbemerkt an uns vorbeiziehen. Dabei spricht er im Gegensatz zu vielen anderen Aktionstagen ein Thema an, das ausnahmslos jeden von uns betrifft.

Im Rahmen einer Studie des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) aus dem Jahr 2020 wurde festgestellt, dass jeder zehnte Europäer in den vorhergehenden 12 Monaten mindestens einmal versehentlich eine Fälschung gekauft hatte, sogar jeder dritte war sich diesbezüglich unsicher.1 „Die Verbraucher werden massenhaft betrogen, und oft sind die Fälschungen gefährlich oder gesundheitsschädlich“, meint Volker Bartels, Vorstandsvorsitzender des Aktionskreises gegen Produkt- und Markenpiraterie, „Die Fälschungen entsprechen nur äußerst selten den gleichen Qualitätsstandards wie die Markenprodukte. Meistens werden sie billig unter schlimmen Bedingungen produziert und es wird allenfalls auf den äußeren Schein Wert gelegt. Der Preis ist jedoch immer häufiger derselbe.“

Zwar liegt in solchen Fällen in der Regel ein Mangel vor und der Käufer kann z.B. vom Vertrag zurücktreten. „Diese Verbraucherrechte lassen sich allerdings häufig nicht durchsetzen, weil die Verkäufer im Ausland sitzen oder im Internet mit falschen Identitäten arbeiten“, weiß Bartels, „Die Täter müssen aber haftbar gemacht werden.“

Denn gerade durch die Pandemie hat sich gezeigt, wie skrupellos die Fälscher vorgehen und die Gefährdung der Sicherheit und Gesundheit der Verbraucher bewusst in Kauf nehmen. In den letzten Jahren stuften die europäischen Zollbehörden stets einen erheblichen Anteil der an den Grenzen beschlagnahmten Produktfälschungen als Risiko für den Verbraucher ein. Dazu zählen z.B. gefälschte Medikamente ohne Wirkstoff oder mit Verunreinigungen, Plagiate von Fahrzeug- und Maschinenteilen oder auch Kinderspielzeug oder -bekleidung mit toxischen Farben.
Nach einer aktuellen Studie des EUIPO wurden 60% der als gefährlich eingestuften Waren im Postverkehr festgestellt.2 In den meisten Fällen stammten diese aus dem Onlinehandel.

„Viele Unternehmen durchforsten z.B. das Netz nach Fälschungsangeboten, lassen Warensendungen aus dem Ausland an der Grenze beschlagnahmen und betreiben so letztlich auch Verbraucherschutz“, so Bartels, „Es braucht aber auch wirksame gesetzgeberische Maßnahmen und eine verstärkte Kooperation aller Beteiligten, um das Anbieten gefälschter Produkte online zu erschweren, damit die Gefährdung der Verbraucher durch Fälschungen ein Ende hat und das Vertrauen in den Online-Handel erhalten bleibt.“

Über den APM

Der Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V. (APM) setzt sich seit 1997 als branchenübergreifender Verband für den Schutz geistigen Eigentums ein. Der APM ist eine Gemeinschaftsinitiative des Deutschen- Industrie- und Handelskammertages (DIHK), des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und des Markenverbandes. Im APM engagieren sich namhafte Unternehmen aus verschiedenen Branchen für ein Umfeld, in dem sich innovative Tätigkeit entfalten und auf einen effektiven Schutz bauen kann.

 

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[1] EUIPO, European Citizens and Intellectual Property: Perception, Awareness and Behaviour,
    2020

[2] EUIPO, Dangerous Fakes, 2022